Zurück zur Übersicht der Vorschriften
Vereinigtes Königreich | In Kraft getreten: 2015

Britischer Modern Slavery Act

Die Bestimmungen dieses Gesetzes verpflichten Unternehmen dazu, jährlich eine Erklärung zur modernen Sklaverei und zum Menschenhandel zu erstellen – wenn diese Unternehmen in Großbritannien eine Geschäftstätigkeit ausüben oder Teil eines Unternehmens sind und ihr Umsatz (oder der Umsatz einer Muttergesellschaft und ihrer Tochterunternehmen) mindestens 36 Mio. £ pro Jahr beträgt.

Was muss in der Erklärung enthalten sein?

Die Unternehmen müssen die Schritte darlegen, die sie im Laufe des Geschäftsjahres unternommen haben, um sicherzustellen, dass in ihren Lieferketten oder in Teilen ihres Unternehmens keine Form von unfreiwilliger Arbeit vorkommt – oder in einer Erklärung veröffentlichen, dass sie keine solchen Schritte unternommen haben. Das Gesetz schreibt weder die Form noch den Inhalt solcher Erklärungen vor, bietet aber allgemeine Hinweise darauf, welche Informationen enthalten sein sollten:

  1. Die Struktur des Unternehmens, einschließlich seiner Aktivitäten und Lieferketten
  2. Seine Richtlinien bezüglich moderner Sklaverei und Menschenhandel
  3. Seine relevanten Due-Diligence-Verfahren
  4. Die Teile seiner Geschäftstätigkeit und Lieferketten, in denen ein Risiko für moderne Sklaverei und Menschenhandel besteht, sowie die Schritte, die das Unternehmen unternommen hat, um dieses Risiko zu verringern
  5. Die Wirksamkeit des Unternehmens bei der Sicherstellung, dass keine Form von Zwangsarbeit in seiner Geschäftstätigkeit oder seinen Lieferketten stattfindet
  6. Die relevanten Schulungen, die für die Mitarbeitenden verfügbar sind

Öffentliche Kontrolle gehört dazu

Die betroffenen Unternehmen müssen ihre Erklärungen auf ihrer Website veröffentlichen, mit einem deutlich erkennbaren Link zur Erklärung auf der Homepage.

Obwohl die Nichtveröffentlichung der Erklärung keine Straftat ist und auch keine Geldstrafe verhängt wird, kann der britische Secretary of State eine gerichtliche Anordnung beantragen, die Organisationen zur Einhaltung dieser Bestimmung verpflichtet. In Wirklichkeit besteht die praktische Auswirkung dieser Befugnis darin, dass sie negative öffentliche Aufmerksamkeit erzeugt.

Die vorgeschlagenen Änderungen

Die britische Regierung hat Pläne zur Reform des Modern Slavery Act vorgestellt, um Unternehmen und andere Organisationen stärker in die Pflicht zu nehmen, die moderne Sklaverei in ihren Betrieben und Lieferketten zu verhindern, indem zivilrechtliche Strafen für die Nichteinhaltung der Bestimmungen eingeführt wurden. Wenn der Änderungsentwurf des Gesetzes angenommen wird, würde die Berichterstattung auf öffentliche Einrichtungen ausgeweitet, und die Rechtsdurchsetzungsbehörden hätten stärkere Instrumente in der Hand, um die Opfer moderner Sklaverei zu schützen und die Täter zur Verantwortung zu ziehen.

Erhalten Sie kostenlose Ressourcen, die Ihnen helfen, das britische Gesetz zur modernen Sklaverei (Modern Slavery Act) und andere Vorschriften zu verstehen, die die Offenlegung zum Thema moderne Sklaverei unterstützen.