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Vereinigtes Königreich | In Kraft getreten: 2015

Britischer Modern Slavery Act

Gilt für Unternehmen, die im Vereinigten Königreich geschäftlich tätig sind und deren Umsatz (oder der Umsatz von deren Muttergesellschaft und ihren Tochterunternehmen) sich auf mindestens 36 Mio. GBP beläuft.

Das britische Gesetz gegen moderne Sklaverei (Modern Slavery Act) fasst bestehende Straftatbestände im Zusammenhang mit Menschenhandel und moderner Sklaverei zusammen und bezieht alle Formen von Ausbeutung ein. Alle Unternehmen, die im Vereinigten Königreich geschäftlich tätig sind, sind zu Transparenz bezüglich ihrer Lieferketten verpflichtet und müssen jährliche Erklärungen zu Sklaverei und Menschenhandel abgeben. Aus dieser Erklärung muss hervorgehen, welche Maßnahmen ein Unternehmen trifft, um sicherzustellen, dass in seinem Geschäftsbereich oder seiner Lieferkette keine Ausbeutung stattfindet. Zwar werden für Verstöße keine Geldbußen verhängt. Der zuständige Secretary of State kann jedoch eine Unterlassungsklage anstrengen und das Unternehmen so zur Abgabe der Erklärung zwingen.

Laut Abschnitt 54 des Gesetzes muss die jährliche Erklärung folgende Angaben enthalten:

  1. Die Organisationsstruktur, die Geschäftstätigkeiten und die Lieferketten
  2. Richtlinien mit Bezug zu Sklaverei und Menschenhandel
  3. Due-Diligence-Prozesse
  4. Analyse und Management der Risiken für moderne Sklaverei
  5. Das Vorgehen, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu ermitteln
  6. Schulungen und Kapazitätsaufbau für die Beschäftigten

Die britische Regierung plant eine Überarbeitung des Gesetzes, um strengere Maßnahmen im Falle von Verstößen einzuführen.